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Freizeit

GROOV – Idylle am Rande der Großstadt

 
Schon im Mittelalter lag im Rhein vor Zündorf die Insel Mittelwerth oder Groov. Der letztlich erhaltene Name Groov, leitet sich vom gallischen Wort „grava“ für Sand, Kies bzw. Sandbank ab. Der Rheinarm zwischen Insel und Ufer bildete den natürlichen Zündorfer Hafen. Der mit Hilfe des Kölner Stapelrechts von 1259 richtig aufblühte, Die Handelsschiffe schlugen in Zündorf ihre Fracht um und transportierten diese auf dem Landweg bis nach Mülheim. Damit umgingen die Kaufleute die für sie unerfreuliche Verordnung. Doch als der Kölner Stapel 1831 wieder aufgelöst wurde, verarmte Zündorf wieder schnell.
Jahre später, der Hafen wurde kaum noch genutzt, verband man den südlichen Zipfel der Insel mit dem Ufer. Durch die jetzt fehlende Strömung versandete der Hafen immer mehr bis er überhaupt nicht mehr genutzt werden konnte. Die Groov verwandelte sich in einen ungepflegten Landschaftsteil.
Diesen Zustand wollte die damals noch selbstständige Stadt Porz ändern und plante , als einer ihrer letzten Aktionen vor der Eingemeindung nach Köln, aus der Groov ein Naherholungsgebiet zu gestalten. Nach der Befestigung der beiden Binnengewässer wurde die Neugestaltung des Marktplatzes vorgenommen und am nördlichen Ende der Groov ein neuer Yachthafen gebaut.
 
Wenn man sein Fahrzeug auf dem Parkplatz an der Hauptstr. abgestellt hat, quert man diese und erreicht zunächst den Yachthafen. Hier dümpeln stolze Segelschiffe und Motoryachten neben kleinen Segeljollen und offenen „Motorbötchen“. Ein Schauspiel besonderer Art ist der so genannte Krantag in jedem Frühjahr. Mit einem schweren Autokran werden dann die großen und kleinen Yachten nach der Überwinterung an Land wieder zu Wasser gelassen. Interessenten können sich bei einer Tasse Kaffee im Bootshaus des „Club für Wassersport Porz“ ausführlich informieren.
Ebenfalls sind der „Kanuclub Zugvogel“ und der Ruderclub „TPSK Köln“ am Yachthafen beheimatet. Während der Kanuclub mehr auf den Gewässer in Eifel, Westerwald und den bayrischen Wildbächen zuhause ist und nur selten auf dem Rhein fährt, kann man die Ruderer im Sommer oft beobachten.
 
Hat man nun genug geträumt von der Rheinschifffahrt, steht die erste Entscheidung an; gehe ich nun auf der Uferseite oder über die Insel in Richtung Marktplatz. Nach kurzer Überlegung nehmen wir den Weg über die Uferseite. Über einen breiten, teils schattigen Weg erreichen wir bald eine Parkbank. Von hier hat man einen sehr schönen Blick über das untere Binnenwasser und mit etwas Glück kann man auch Höckerschwäne beobachten oder die Ruhe der Angler nebenan überträgt sich auf einen selbst.

Die Petri-Jünger findet man übrigens an der Groov allenthalben. Nach einer kurzen Pause gehen wir weiter, vorbei an dem ältesten Gebäude Zündorfs, dem erstmals 1380 erwähnten Turmhof. Im Wohnturm , oft auch fälschlicherweise Zollturm genannt, befindet sich eine Außenstelle des Kölnischen Stadtmuseums und erreichen schließlich den neu gestalteten Marktplatz mit seiner vielfältigen Gastronomie. Das Angebot reicht vom kleinen Imbiss, über deftige Hausmannskost bis hin zu Spezialitäten.
 
Auf dem Marktplatz steht auch die Statue des Zündorfer Schutzpatrons „Hl.Nepomuk“ .Auch hier haben wir wieder die Qual der Wahl, gerade aus weiter oder über die Brücke zum Rhein.
 
Die Fähre übt eine magische Anziehungskraft aus, so dass wir unsere Schritte in diese Richtung lenken. Seit mehr als 20 Jahren betreibt hier der Fährmann Heiko Dietrich ein Fährunternehmen. Nach einem festen Fahrplan oder auch schon mal bei Bedarf setzt er uns mit dem „ Krokodil“ oder bei großem Andrang mit der größeren Fähre „Friska“ über. Diese Überfahrt ist in jedem Fall eine lohnenswerter Abstecher, besonders dann, wenn es zwischen den schweren Rheinschiffen hindurch geht und die Fähre mächtig schaukelt.. 
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Auf der anderen Rheinseite kann man nun in Richtung Rodenkirchen spazieren oder in Richtung Wesseling. Diese Variante wird besonders gerne von Skatern und Radfahrer gewählt. Die setzen dann wieder mit der Mondorfer Fähre auf die rechte Rheinseite über. 
Wir wählen aber wieder die Rückfahrt zur Groov, auf der es noch viel zu entdecken gibt. 
Die Tret- und Ruderboote auf dem oberen Binnenwasser lassen uns kurz überlegen, ob wir uns einmal die Groov von der Wasserseite anschauen sollten, doch dann lassen wir es doch sein.
 
Wieder am Marktplatz angekommen, wenden wir und nach rechts und kommen zu der Minigolf-Anlage von Manfred Zimmer. Auf seiner 18-Bahnen-Anlage werden nicht nur internationale Wettbewerbe ausgetragen, sie ist vielmehr ein Tummelplatz für Erholungssuchende jeden Alters. Der Bahnrekord steht derzeit bei 23 Schlägen, eine für uns utopische Zahl, wir sind froh wenn wir die Runde mit den Zwei- bis Dreifachem schaffen. Anschließend genehmigen wir uns noch eine Erfrischung im Biergarten der Minigolf-Anlage. 
 
Von hier aus können wir aber schon die auf dem schräg gegenüber-liegenden Spielplatz die ausgelassen tobenden Kinder beobachten. Gleich hinter dem Minigolfplatz ist die Tischtennisplatte mal ausnahmsweise nicht belegt. Doch für heute haben wir nach dem Minigolf genug Sport gehabt. Wir spazieren weiter, vorbei an der Rollschuhbahn, auf der sich allerdings auch Biker austoben können und sehen zwei kleine asphaltierte Flächen, die mannigfaltig genützt werden können. Hier wird mal Hockey gespielt, mal flitzen ferngesteuerte Autos über das Karree. Die Tennisplätze werden bald neu hergerichtet und sollen dann auch wieder stundenweise an Sportler vermietet werden. Auf unserem weiteren Weg kommen wir nun an der Liegewiese des Kombibads Zündorf vorbei.
 
Schon von weitem erkennt man die Wasserrutsche und das Außenbecken, im Sommer muss das Vergnügen pur sein. Wir werden es bei dem richtigen Wetter genauso ausprobieren, wie die die Finnische Blockhauslandschaft. Jetzt sind wir aber schon an südlichen Ende des oberen Binnenwassers angelangt und werden zum x-ten Male von Radlern, Inline-Skatern, Nordic-Walkern und Jogger überholt. Dabei ist erfreulich festzustellen, dass sich all diese Gruppen ohne größere Probleme die breiten Wege teilen. Vorbei an einer überdachten Ruheinsel mit Bänken kommen wir nun auf die ehemalige Rheininsel. Rechts das Binnenwasser mit den Tret- und Ruderbooten und links der Vater Rhein mit seinen vielen kleinen Sandstrand-Buchten. Der Verlockung weiter nach Langel zu gehen widerstehen wir und wenden uns dem Rückweg Richtung Fähranleger zu.
 
Der Weg führt durch einen sehr schönen Auenwald mit altem Baumbestand und weite Ruhezonen auf der Wiese am oberen Binnenwasser. Sowohl am Rheinufer, als auch an den Binnenwassern kann man mit viel Glück und Geduld auch nicht alltägliche gefiederte Freunde in ihren Lebensraum beobachten. Es sind sogar schon Kormorane an der Groov gesichtet worden. Als wir am Fähranleger vorbei kommen sehen wir in einer großen Rheinbucht mit einem herrlichen Sandstrand viele Familien mit ihren Kindern. Die können hier eifrig im Sand buddeln und anschließend sich im Flachwasser des Rheins abkühlen. Apropo Baden im Rhein – obwohl die Wasserqualität des Rhein wieder gut ist, sollte man mit dem Schwimmen im Strom vorsichtig sein. Durch die Uferschutzanlagen entstehen immer wieder unberechenbare Strömungen und Untiefen, die das Vergnügen trüben können. Weiter auf dem „Inseldamm“ erreichen wir schließlich wieder den Yachthafen und rasten ein letztes Mal im Biergarten des Clubs für Wassersport. Bei einem kühlen Bier resümieren wir noch einmal unseren Ausflug an die Groov und schwören uns, bald wieder zu kommen, sei es zum Sonnenbaden am Rhein oder zur aktiven Erholung im Kombibad oder beim Rudern auf dem Oberen Binnenwasser.